Brauche ich Feng Shui in meinem Leben?

Feng Shui

Das Schöne an Feng Shui ist, dass wir durch die Gestaltung des Äußeren gezielt Einfluss auf unser Inneres nehmen können. Wer sich also frische Energie wünscht oder nach mehr Antrieb, Konzentration und Zuversicht sucht, findet in Feng Shui ein effektives Hilfsmittel. Gleichzeitig wirkt der Wohnraum mit der jahrtausendealte chinesischen Harmonielehre direkt einladender. Das traditionsreiche Prinzip der Raumgestaltung sorgt dafür, dass die positive Energie sich frei entfalten kann. Hemmnissen und Blockaden wirkt eine ausbalancierte Ordnung von Möbeln, Fenstern und Türen aber auch von Farben und Formen entgegen.


Feng Shui gezielt einsetzen

Wer tief in die Weisheit des Feng Shui eintauchen möchte, benötigt dafür wahrscheinlich Jahre. Um die Lebensqualität allerdings sofort hier und jetzt zu verbessern, genügt es bereits, einige entscheidende Tipps umzusetzen. Schrittweise lassen sich so immer mehr wesentliche Gestaltungselemente integrieren, die den Einklang zwischen Wohnraum und Bewohner fördern. Menschen, die sich nicht gerne in ihrem Heim aufhalten und jede Chance des Ausgehens bereitwillig nutzen, könnten zweifelsohne ein Plus dieser Balance gebrauchen. Dasselbe gilt bei ständiger, scheinbar grundloser Kraftlosigkeit. Zudem zeigen die folgenden fünf Themengebiete, dass der individuellen Lebensgestaltung der positive Einfluss von Feng Shui guttun würde.


1. Schlafprobleme

Zahlreiche Menschen leiden unter Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen. Andere fühlen sich beim Aufwachen wie gerädert oder finden überhaupt nicht in die regenerierende Nachtruhe. Die Ursachen dafür sind so verschieden wie die Schläfer selbst. Oft kann jedoch bereits ein so simpler Grund wie eine suboptimale Gestaltung des Schlafzimmers die Verantwortung für das quälende Problem tragen. Schließlich gilt der Schlafbereich im Feng Shui als wichtigster Bereich der Wohnung. Wie ein Heiligtum sollte diese Oase der Ruhe und Erholung gestaltet sein, und keinerlei Störung zulassen. Sind bislang alle Versuche, den Schlafstörungen beizukommen, fehlgeschlagen, dann schafft die chinesische Harmonielehre möglicherweise mit folgenden Ansätzen Abhilfe:

  • Schützendes Kopfteil: Das Kopfteil des Bettes sollte aus hohem und robustem Holz gefertigt sein. Außerdem ist es wichtig, dass das Kopfende an einer festen Wand steht. Beides sorgt laut Feng Shui für den im Schlaf so nötigen Schutz und verankert das Bett fest im Raum.
  • Freiheit unter dem Bett: Der Bereich unter dem Bett wird besser nicht mit einem Bettkasten verbaut. Er sollte offen bleiben, damit die Energie frei fließen kann. Kleine Aufbewahrungsboxen sind in Ordnung, so lange sie nicht zu viel Raum einnehmen.
  • Gute, stützende Matratze: Neben erfahrenen Feng Shui Lehrern wird auch jeder Orthopäde die Wichtigkeit einer hochwertigen Matratze bestätigen. Schließlich stützt sie den gesamten Bewegungsapparat in den zahlreichen Nachtstunden. Wegen einer möglichen Vorbelastung mit schlechter Energie gilt es zudem, nie gebrauchte Matratzen zu kaufen.
  • Bett so weit wie möglich weg von der Tür: Zwar sollte die Zimmertür immer vom Bett aus zu sehen sein (siehe Prokrastination). Allerdings ist es ratsam, das Bett nicht mit dem Fußende auf eine Tür weisen zu lassen. Denn das könnte das Qi abziehen. Im Idealfall steht die Schlafstätte diagonal zur Tür. Auch ein Standort zwischen Fenster und Tür kann die Energie schwächen. Sollten die Räumlichkeiten keine Alternative zulassen, schaffen spanische Wände sowie Rollos Abhilfe.
  • Spiegel raus: Viele Menschen wissen, dass die Kombination aus Spiegel und Schlafzimmer im Feng Shui kritisch betrachtet wird. Das gilt allerdings vorwiegend, wenn der Spiegel direkt aufs Bett gerichtet ist. Denn er ist zu energetisch für diesen Ruhe spendenden Bereich und kann dadurch den Schlaf stören. Wer seinen Spiegel nicht komplett umpositionieren möchte, kann ihn nachts einfach mit einem Tuch verhängen.

Feng Shui im Schlafzimmer


2. Prokrastination

Wenn immer wieder die sogenannte Aufschieberitis entschlossener Tatkraft zuvorkommt, dann deutet das darauf hin, dass das Umfeld Energie abzieht. Häufig ruft eine unstrukturierte Wohnung innere Blockaden hervor, die müde und antriebslos machen. Schnell entsteht das Gefühl, gar nichts mehr in den Griff zu bekommen. Mehr Willensstärke, Disziplin und Tatendrang bewirkt Feng Shui unter anderem mit Hilfestellungen, die ebenfalls wieder im Schlafzimmer als Ort des täglichen Beginnens ihren Ursprung haben.

  • Gleich beim Aufwachen sollte die Schlafzimmertür vom Bett aus sichtbar sein. Das erweckt den Eindruck, sich bereit für den Tag zu fühlen und den Erfolg in greifbarer Nähe zu haben.
  • Als Quelle für kraftspendende Inspiration, hängt ein positives Zitat oder Bild direkt über dem Bett.
  • Die Bambuspflanze gehört zum Feng Shui. Sie gilt als Glücksbringer. Vor allem aber hält sie negative Gedanken fern und leitet schlechte Energie ab. Bambus macht widerstandsfähig, erfordert aber auch viel Hingabe in der Pflege. Deshalb eignet sich die Pflanze perfekt, um Disziplin zu üben.
  • Insgesamt gilt im Feng Shui die Regel, das Schlafzimmer nicht zu überladen. Dies ist besonders wichtig, wenn bereits Energieblockaden bestehen und beseitigt werden wollen. Zu viel alte Kleidung im Schlafzimmerschrank zu lagern, kann uns beispielsweise daran hindern, neuen Möglichkeiten offen zu begegnen. Regelmäßiges Ausmisten und eine minimalistische Auswahl sorgen für ein freieres, leichteres Lebensgefühl.


3. Überquellende Wohnung

Ist eine Wohnung vollgestopft, kann das Chi nicht mehr frei fließen. Bildlich ausgedrückt eckt es überall an, wenn überall etwas steht. Das verlangsamt den Energiefluss und senkt dadurch in der Folge das Energielevel des Heimes. Auf den Bewohner geht dieser Zustand über, denn wir stehen in stetiger Verbindung zu unserer Umgebung. Bewusst oder unbewusst existiert ein Austausch zwischen Raum und Mensch. Deshalb sind Räume, die das Chi nicht frei zirkulieren lassen auch Räume, die uns Energie abziehen. Deshalb lautet die oberste Devise: Ausmisten!

Insbesondere ins Schlafzimmer gehören nur wirklich nötige Möbel und Accessoires. Die Ruheoase sollte so einfach wie möglich gehalten werden, denn je mehr Ballast im Weg steht, desto weniger Balance ist möglich. Nach Feng Shui ist das Ausmisten ein planvoller, strukturierter Vorgang, der für mehr Wohlbefinden sorgt. So geht es:

  1. Gezielt kleine, klar definierte Bereiche vornehmen, statt „Kleiderschrank“ also besser: „linke obere Schublade“
  2. Feste Zeit dafür einplanen
  3. Vier Kisten bereitstellen für: zu Verkaufendes, zu Verschenkendes, zu Reparierendes und eine Fragezeichen-Kiste (dazu reichlich Mülltüten bereitlegen)
  4. Sofort entscheiden, was mit einer Sache passieren soll: Behalten, in eine der vier Kisten oder direkt in den Müll?
  5. Die Fragezeichen-Kiste wird anschließend im Keller oder einem Abstellbereich für eine feste Frist von 6 Monaten verstaut. Im Kalender anstreichen! Ist danach nicht mehr klar, was sich in dem Karton befand, gehört er in den Müll.

Extra-Trick für mehr Ordnung: Wann immer etwas Neues einzieht, muss etwas Altes gehen. Die Maxime lässt sich auf den Kleiderschrank oder das gesamte Heim anwenden.

Ordnung in der Wohnung


4. Umzug schafft Probleme in der Partnerschaft oder im Beruf?

Ein Umzug schafft neue Möglichkeiten für die Raumgestaltung – oder neue Probleme. Es kommt vor, dass Menschen nach der Übersiedelung in eine neue Wohnung über vermehrte Konflikte in ihrer Beziehung oder auf beruflicher Ebene klagen. Vielleicht ist die neue Einrichtung aus Sicht des Feng Shui nicht optimal?

  • Für partnerschaftliche Stabilität sollte die gemeinsame Schlafstätte ein Gleichgewicht ausstrahlen. Das gelingt dadurch, dass auf beiden Bettseiten ein etwa gleichgroßer Einstiegsbereich zur Verfügung steht. Auch symmetrische Nachttische und Lampen auf beiden Seiten erzeugen Festigung und Balance.
  • Im Umkehrschluss dazu sollte das Bett nicht mit einer Seite zur Wand stehen. Sonst liegt einer der Partner „mit dem Rücken zur Wand“, verfügt also über weniger Raum und könnte sich mit der Zeit in der Beziehung gefangen fühlen.
  • Spiegel gegenüber vom Bett stören neben dem Schlaf auch die Beziehung. Es heißt, sie öffnen den Raum für Untreue.
  • Ähnliches gilt für Fernseher, die direkt zum Bett zeigen. Nicht nur erzeugen sie ein ungesundes magnetisches Feld, sie können auch den Kontakt zum Partner stören und Dritte einlassen. Lösung: Spiegel und TV-Geräte entfernen oder über Nacht abdecken.
  • Auf Wasserbilder oder Aquarien im Schlafbereich gilt es überdies zu verzichten. Sie symbolisieren finanziellen Verlust oder Raub.

Neben diesen unkomplizierten Lösungsansätzen, kann natürlich auch die neue Wohnung selbst einen negativen Einfluss mitbringen. Vorsorge bei der Wohnungssuche wäre optimal. Auch in Bezug auf den Grundriss und die Zimmerverteilung mit möglichst ausgeglichener Yin-und-Yang-Energie hält die Feng Shui Lehre umfassende Hilfestellungen bereit. Etwa sagt man, dass der Eingangsbereich möglichst offen und frei zugänglich sein muss. Denn wenn schon Gäste nicht den Weg in die Wohnung finden, wird auch das Chi nur schwer durchkommen.


5. Ruhelosigkeit

Neben Antriebslosigkeit kann auch das Gefühl, ständig unter Strom zu stehen, auf ein Ungleichgewicht im Wohnraum zurückzuführen sein. Kurz gesagt sollten sowohl ruhige als auch energetisierende Zimmer zur Verfügung stehen, die viel Yang besitzen. Ist jedoch eine ein Übermaß davon vorhanden, gerät das Gleichgewicht ins Wanken. Gerade das Schlafzimmer muss es ermöglichen, vom Stress des Alltags zur Ruhe zu kommen.

  • Pflanzen sollen viel Yang besitzen, deshalb empfiehlt es sich, sie außerhalb des Schlafzimmers zu positionieren. Ist das nicht möglich, stehen sie wenigstens außer Sichtweite des Bettes.
  • Insgesamt ist es hilfreich, das Bett als möglichst ruhigen Ort einzurichten. Alle Ablenkungen, die an den Alltag erinnern – etwa Schreibtisch, Laptop – sollten sich in größtmöglicher Entfernung befinden. Besser: Familienfotos oder Naturelemente für eine entspannende positive Stimmung im Raum platzieren.
  • Sowohl der gesamte Wohnraum als auch insbesondere der Ort der Ruhe lässt sich mit Kraft der Farben ausbalancieren, dafür sollten folgende Nuancen vertreten sein. Sie können in der Wandgestaltung wie auch in Accessoires in Form von Decken, Bildern Kissen, etc. vorkommen:
  1. Feuerfarben für Leidenschaft und Energie
  2. Erdfarben für Stabilität und Erfüllung
  3. Metallfarben für Klarheit und Präzision
  4. Pastellfarben für Frieden und Ruhe

Schöner Wohnen mit Feng Shui


Fazit: Feng Shui für alle

Da das moderne Leben eine große Herausforderung für das äußere wie innere Gleichgewicht darstellt, profitiert grundsätzlich jeder vom ausgleichenden Einfluss der Feng Shui Harmonielehre. Anfänger beginnen vorzugsweise mit kleinen Schritten. Da das Schlafzimmer die Basis für zahlreiche wichtige Lebensbereiche darstellt, ist es der ideale Ort, um mit den hilfreichen Veränderungen zu starten. Kleine Tricks wie etwa eine optimierte Position des Bettes für freieren Energiefluss können bereits eine große Wirkung erzielen.


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